Kundgebung gegen das Treffen der Deutschen Burschenschaft

Am 15. und 16. Oktober treffen sich Vertreter der Deutschen Burschenschaft (DB) zu einer internen Verbandstagung in Hannover. Darunter als Ausrichter die 3 hannoverschen Korporationen Ghibellinia, Arminia und Germania. Dass dieser Verband aus völkischen und sexistischen Idioten besteht, zeigt schon ihr Leitspruch „Ehre, Freiheit, Vaterland“. Am 15. Oktober haben wir die bundesweiten Vertreter dieser Bande in Hannover versammelt. Das gibt uns erst Recht die Möglichkeit, ihnen zu zeigen, was wir von ihnen halten.

Ablehnungswürdig sind Burschenschaften aus einer Vielzahl von Gründen. Spätestens seit Beginn des deutschen Kaiserreichs 1871 vollzogen sie den ideologischen Schulterschluss mit den gesellschaftlichen Eliten. Von da an unterstützen sie das Streben des Deutschen Reichs nach einer Erweiterung seines Machtbereichs, zählten zur monarchistischen Opposition in der Weimarer Republik und solidarisierten sich u.a. mit dem Kapp-Putsch 1920, bzw. dem Hitlerputsch 1923. Vereinfacht erklärt sich so die Position der in den Lebensbund getretenen Verbindungsstudenten als Vorreiter einer rassistischen und hierarchischen gesellschaftlichen Elite.
Das Lebensbundprinzip, die damit verbundene Förderung durch ältere materiell abgesicherte Verbindungsmitglieder und der Zugriff auf ein durch Seilschaften geprägtes Karrierenetzwerk ist hierbei nicht Selbstzweck oder Akt der Wohlfahrt, sondern dient vielmehr der Reproduktion ihrer Eliten in der Gesellschaft. So verankern sie ihre politische Ideologie im gesellschaftlichen Diskurs und sichern sich einen Vorsprung im Hauen und Stechen um die besten Plätze in der kapitalistischen Gesellschaft.
Welcher Personenkreis zur zukünftigen Elite gehört, ist deutlich abgegrenzt. Burschenschaften zeichnen sich durch ein besonders sexistisches Geschlechterbild aus: Männer haben klassische Rollenstereotypen wie Stärke, Ehre und Mut zu erfüllen, Frauen sind für die meisten Burschen allenfalls schmückendes, aber bitte stummes Beiwerk. Auch Homosexuelle und als „Nicht“-Deutsche identifizierte, werden in der Regel von den „Freuden“ der zukünftigen Elite ausgeschlossen.
Als nichtdeutsch gelten in diesem Weltbild alle, in deren Adern kein „deutsches Blut“ fließt. Diese Berufung auf das Blutrecht zeigt den deutlich rassistischen aber auch offen revanchistischen Charakter der Burschen, die auch sonst gerne von einem „wiedervereinten“ Großdeutschland träumen.
In Burschenschaften herrscht ein stark hierarchisches Prinzip: Verbindungsmitglieder müssen sich ihren Platz in der Korporation erarbeiten, und sich bis dahin vollständig unterordnen und erniedrigen lassen. Dieses Untertanenprinzip, nach dem Motto „nach oben buckeln und nach unten treten“ bereitet auf die Einordnung in die herrschende, durch Ausbeutung geprägte, Gesellschaft vor und hilft, sich in der kapitalistischen Hackordnung durchzusetzen. Diese wird, ebenso wie vom Rest der Gesellschaft, als Freiheit begriffen.

Zusammengefasst: Verbindungen sind Träger obrigkeitsstaatlichen Denkens, das an Vorstellungen strenger Hierarchie, Befehl und Gehorsam, Unterordnung, Pflichterfüllung und Mannesehre gekoppelt ist, also an mindestens konservative Ideologie. Die DB umfasst dabei besonders radikale Nationalisten.
Darüber hinaus ist und war das Ziel der Korporationen gleich: Es geht darum, herrschende, bzw. einflussreiche Kreise in dieser Gesellschaft mit den eigenen Leuten zu besetzen. Dem gesellschaftlichen Zwang sich nach oben zu kämpfen und der eigenen Konkurrenz im Zweifelsfall die Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum abzuerkennen, stimmen auch die gewöhnlichen Staatsbürgerinnen zu. Die Burschis treiben dieses Prinzip aber mit ihrer ekelhaften Ideologie auf die Spitze. Zeigen wir ihnen, was wir von Ehre, Freiheit und Vaterland halten!

 

Kundgebung gegen das Treffen der Deutschen Burschenschaften

15.‎ ‏Oktober‭ | ‬Rühlmannstrasse‭ ‬1‭ | ‬19‭ ‬Uhr